Max Mötherfucker ist in der saarländischen Szene bekannt wie ein bunter Hund. Der sympathische Frontmann der Band Christmas (Satanic Rock… ups, sorry, passiert automatisch) konnte auch international Kontakte knüpfen und ist mittlerweile sogar Frontman bei der legendären Hardcore-Band Reagan Youth. Nicht zuletzt kennt ihr ihn auch als Schreiber hier und bei Iamhavoc (RIP). In seiner Freizeit fährt er Skateboard. Seine musikalische Welt hört nicht bei den Toten Hosen und Turbonegro auf, dort fängt sie erst an, aber lest selbst…
110 Records Worth To Die For: #24 mit Max Motherfucker (Christmas)
1. Die Toten Hosen – Kreuzzug ins Glück
Diese Scheibe verfolgt mich fast mein ganzes Leben. Mit den Toten Hosen habe ich, glaube ich, schon sprechen gelernt. In den Kindergarten bin ich nicht ohne mindestens ein mal den Song „Achterbahn“ zu hören und dabei auf dem Sofa wie wild herumzuspringen. Das Album zeigt wie vielfältig Punk sein kann. Klassisch Punkrock, Hip Hop und einige lustige Hörspieleinlagen machen dieses Doppelalbum so vielfältig! Klar, ich höre das Album nach so vielen Jahren nicht mehr jede Woche da ich es in und auswendig kenne, doch jederzeit ist es hörbar!
2. Turbonegro – Ass Cobra
Das wohl dreckigste und mit schnellste Punkrockalbum was ich je gehört habe. Kein Geschiss, ohne wenn und aber geht es nach vorne. Jeder Song ein Hit! Die Texte direkt und klar, super provokant und voll auf den Punkt. Beim Aufklappen der Vinyl sieht man Sänger Hank nackt mit einer Schlange da liegen, das Cover doch leicht von den Beach Boys inspiriert. Am besten laut hörbar. Leider spielt die Band aktuell viel zu wenige Songs des Albums live.
3. The Lost Patrol – Songs about running away
Ein Popalbum hätten die wenigsten die mich kennen hier erwartet. Refused-Sänger Dennis Lyzen zeigt sich von seiner zärtlichen Seite, ein Album über eine gescheiterte Beziehung. Momente, die jeder schonmal durchgemacht hat, ehrlich auf Band gebracht. Anspieltipp ist der Song „alright“, zwar der fröhlichste Song des Albums, hebt sich jedoch vom Rest unter anderem durch den weiblichen Gastgsang ab.
4. Motörhead – No Sleep till Hammersmith
Mit dieser Scheibe bin ich zu Motörhead gekommen. Vorher kannte ich den Bandnamen nur von einer Ansage der „Bis zum bitteren Ende“-Liveplatte der Hosen, doch dieses Livealbum ist so rauh, schnell und klingt einfach mal wirklich live! Von der Setlist her könnte dies auch eine Best of sein! Wahnsinn!
5. Silver – World against World
Dieses Album brachte den skadinavischen Rock auf eine ganz neue Ebene. Schneller als Turbonegro es waren seit Apocalypse dudes, verspielter als the Hellacopters auf ihrem Debut und sehr frisch. Die vielfältigkeit der Band ist so unglaublich.
6. Duane Peters & the Hunns – long legs
Auf dem „Blackout“-Video von Black Label Skateboards waren einige der Songs zu hören. Auf der DVD dann als Bonus das Musikvideo zu „Hate & Love“. Schlichter Punkrock, voll auf die Fresse und jede Menge Skateattitude. Das Album bietet neben Coversongs von u.a. Sex Pistols, Wipers, the Undertones,… ausschließlich Hits. Duane Peters eher monotone Stimme wird perfekt durch die von Ex-Nashville-Pussy-Bassistin Corey Parks ergänzt, was das ganze auch cooler als die vorherigen Hunns oder US Bombs Alben macht, wobei diese auch durchweg geil sind!
7. Mötley Crüe – Too fast for love
Glamrock ist schon was ziemlich cooles, stets übertrieben hebt sich der Glamrock doch von anderem Metal ab, und im Übertreiben waren Mötley Crue einfach die Meister! Mit nur neun Titeln auf dem Debüt war das zwar ansich etwas wenig, dafür dauert so eine Nummer aber auch doppelt so lang wie ein üblicher Punksong. Vince Neils Stimme ergänzt wunderbar die Gitarre von Mick Mars. Stücke die einem immer im Kopf hängen bleiben wie „Mary-Go-Round“, „Live Wire“, „Take me to the top“,… haben die Band für mich unvergesslich gemacht.
8. Bloodlights – Bloodlights
Wenige Alben habe ich so oft gehört wie dieses. Kurz nach dem Ende Gluecifers kündigte Captain Poon an eine neue Band gegründet zu haben, jedoch an einem Sänger würde es hängen. Irgendwann nahm er den Posten ein. Unglaublich was er auf dieser Scheibe für eine Stimme hat, selbst war er jedoch wohl noch nicht so glücklich mit seiner Leistung, denn auf den folgenden Platten hat er sich unheimlich verändert. Ein Song passt auf den anderen und besonders „Rain on a sunny day“ haut mich so richtig um!
9. Poison Idea – Feel the Darkness
Ein ultra düsteres Punkalbum voller Ohrwürmer. Die „Wohoo“ Singalongs bleiben direkt hängen und haben neben dem sonst harten Punkrock schon fast etwas popiges. Kaum Bands haben das Genre so stark geprägt wie Poison Idea, grossteils wahrscheins wegen diesem Album. Alleine zum Song „Just to get away“ fallen mir drei Cover spontan ein. Live ist die Band eine Wand an Lärm. Brilliant!
10. Pascow – Nächster Halt gefliesster Boden
Das wohl punkigste Pascow Album ist mit Abstand „Nächster Halt gefliesster Boden! Alleine der Schrei am Anfang lässt einiges an Wut im Bauch raus. Die Gitarrenriffs brennen sich einem förmlich in den Kopf, man wird sie nicht mehr los! Tagelang hängen Songs wie „Toulousi“ einem im Gehörgang fest! Mein Highlight jedoch ist „Donnerstag“. Viel zu lange nicht von der Band nicht gespielt und im gesamten wohl auch schwer unterschätzt. In diesem Sinne: „Saarland asozial!“
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