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Am Samstag den 13ten Juni fand im Middle East in Boston eine Benefiz-Show für Jarrod Shanahan statt. Jarrod ist ein langjähriges Mitglied der Boston Hardcore Szene den schwere Anschuldigungen vorgeworfen werden. Genauere Hintergründe zu dem Vorfall findet man auf bulletmedia.com. Um Jarrod zu helfen organisierte die Boston Hardcore Szene ein Konzert mit insgesamt 9 (!) Boston ansässigen Bands. Dabei waren unter anderem The Rival Mob, In My Eyes und Boston Strangler.

Middle East Restaurant And Nightclub Boston Hardcore Rival Mob
The Middle East Restaurant & Nightclub

Nach wenigen Tagen ausverkauft

Das Middle East im Bostoner Vorort Cambridge ist ein Restaurant und Nightlcub zugleich, welcher insgesamt 4 Konzertsäle enthält. Bei vergleichsweise billigen Preisen lässt sich bei Musik wie The Clash, Ramones oder Rancid leckeres Essen und kühle Getränke genießen. Die Show war schon kurz nach Ankündigung Ende April ausverkauft. Einige Personen die bereits eine Karte hatten und diese wieder abgaben verkauften über Facebook ihre Karten für teilweise 60 Dollar. That’s Hardcore…
Die Nachfrage für das Konzert war also enorm. Wir versuchten unser Glück trotzdem an der „Abendkasse“. Da das Konzert bereits um 12 Uhr mittags beginnen sollte waren wir bereits um halb 11 vor Ort. Schnell stellte sich heraus, dass es um 12 Uhr noch lange nicht losgehen sollte. Gerade einmal 1 Band war vollständig vor Ort und noch schlimmer, dass zwei Bands absagen mussten. STAY ACCUSED und SO BE IT fielen aus. Schade! Um 13 Uhr war endlich Einlass und wir hatten Glück, dass sich die lange Wartezeit von knapp 3 Stunden ausgezahlt hat. Es gab noch einzelne Karten an der Kasse! 20 Dollar für immer noch 7 Bands und dann noch für einen guten Zweck…geil!!

Endlich geht es los!

Das mittlerweile überfüllte Restaurant dränge nach unten in den Konzertsaal „Upstairs“, in den insgesamt 200 Menschen passten. Zunächst begann der Band LABELED. Aggressiver Hardcore-Punk wie man ihn aus Boston kennt! Gefiel nicht nur mir sehr gut. Die Stimmung explodierte bereits mit dem ersten Akkord! Schade, dass die Band kein Tape oder Merch dabei hatte (wie auch sonst keine andere Band von der Show) und ich auch im Internet nicht mehr von LABELED finden konnte. Die Band spielte 5 Songs in geschätzten 10 Minuten, bevor sie ihre Instrumente an eine von ihnen befreundete Band, dessen Namen ich leider nicht verstand, weitergab und diese 2 Songs spielen ließ.

Nach kurzer Umbaupause begannen NEW LOWS auf die ich mich besonders freute. Der Sänger erinnert mich nur aufgrund seines Aussehens an Lee Spielman von TRASH TALK, sondern auch sein Bühnenauftreten zeigte enorme Ähnlichkeiten. Waghalsige Purzelbäume von der Bühne bei denen die Boxen samt Sänger in Publikum rollten gehörten zur Show. Starker Auftritt! NEW LOWS zerlegten den Saal im wahrsten Sinn des Wortes und überzeugen mit ihren Sound aus Hardcore, Punk und Crust nicht nur auf Platte.

Nach dem Auftritt hieß es erst einmal Luft schnappen. Da bot sich nichts besser an als die top-klimatisierte Bar des Middle East’s. Besonders cool; man konnte die Show live an den ausgehängten TV-Bildschirmen verfolgen. So waren wir pünktlich zu Beginn der dritten Band INVASION wieder im „Upstairs“. INVASION war mir zuvor kein Begriff. Die Band spielt auch nicht mehr aktiv und fand anlässlich des Benefiz für Jarrod einmalig zusammen. Schöner Youthcrew, Oldschool-Hardcore Sound. Das 20-minütige Set wechselte sich mit eigenen Songs und einigen Covern wie AGNOSTIC FRONT oder SS DECONTROL ab und heizte das Publikum weiter ein. Man merkte, dass INVASION einen Kultstatus in und um Boston besitzt.

Als nächstes gaben sich THINK I CARE die Ehre. Das Publikum schlief im Gegensatz zu den vorherigen Bands ein wenig ein. Auch das Publikum benötigt einmal eine Verschnaufpause. Schon ganz sicher bei einer solchen Hitze und der stickigen Luft, aufgrund der gerammelten Menschmengen. Die Band konnte mich auch nicht ganz überzeugen. Der Bass und der Gesang waren viel zu laut! Bei den selbstbetitelten Cover-Song von PROJECT SALTY kam dann doch noch einmal Bewegung auf und die Zuschauer stimmten sich auf die drei letzten Bands des Nachmittags ein.

Das Finale: Rival Mob, Boston Stranlger und In My Eyes

Wie bei INVASION war es auch für IN MY EYES eine Reunion-Show. Der Frontmann der Band sprühte gerade so vor Lust und Freude an den Auftritt und mit seinen PMA das Publikum an. Besonders witzig war das SEX PISTOLS Cover „Ich musste diesen Songs einfach spielen, da ich mit 13 Jahren in meiner ersten Punkband „NO FEELINGS“ nicht spielen konnte. Wir waren zu schlecht dazu und bekamen es nicht hin! Jahrzehnte später erfüllt ich mir so selbst einen Kindheitstraum!“ Sehr witzig und sympathisch. Weiter scherzte Frontmann Sweet Pete mit: „Ich stehe immer noch auf die SEX PISTOLS, auch wenn es jetzt bald eine Kreditkarte von ihnen geben soll.“ Das Publikum feierte IN MY EYES bis zum letzten Song.

Nun kamen die zwei Bands worauf ich mich am meisten freute: THE RIVAL MOB und die BOSTON STRANGLER‘s. Leider spielen THE RIVAL MOB seit Gründung erst eine Show auf europäischen Festland; die STRANLGERS sogar noch keine. So hatte ich endlich die Möglichkeit beide Bands live zu sehen. Es begannen die BOSTON STRANGLER’s. Nach zwei Songs verließen die Jungs die Bühne. Das kann doch nicht sein?! War’s das schon?! Sie gaben die Instrumente weiter und es begannen THE RIVAL MOB mit BOOT PARTY und INTRO GRUNT. Der Saal tobte! Danach wurden die Instrumente wieder übergeben und die Bands tauschen die Plätze. Die BOSTON STRANGLER gaben Songs wie OUTCAST oder THE TRUTH zum Besten.

Der Bühnenwechsel durchzog sich insgesamt 4-5 Sets mit jeweils 2-3 Songs pro Band. Für mich war es eine ganz neue Erfahrung, aber die Show wirklich atemberaubend! Die Zuschauer pogten, tanzen und sangen Songs wie BE SOMEBODY, RAW LIFE (Rival Mob), PRIMIVE oder FORWARD INTO HELL (Boston Stranlger) lauthals mit und nach knappen 40 Minuten Spielzeit beider Bands war das Konzert am Ende. Es war 17:00 Uhr mittags und die Bostoner Hardcores verließen das Middle East Side. HARDCORE FOR HARDCORE!
Hier findet ihr Fotos von Angela Owens von der Show.

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