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Es kommt mir wie gestern vor, als Bands wie SUCH A SURGE, BLACKEYED BLONDE, MEGAVIER oder auch THUMB die Spieldauer meines Walkmans dominierten und ich mit selbigen auf den Ohren auf den Straßen meiner Geburtsstadt dahingerollt bin. Aber bis auf so einige Sturznarben und gute Erinnerungen gibt es nicht besonders viel, was diese Zeit überdauert hat.
Der Walkman wurde irgendwann durch den Discman ersetzt, das Skateboard gegen die erste Gitarre eingetauscht und auch die Bands verabschiedeten sich auch alle nach und nach von der Bühne, so dass sich der deutschen Crossover ein wenig zur Ruhe bettete…bis jetzt!
Denn seit geraumer Zeit ist er in etwas metallischerer Form wiedererwacht und erfreut uns mit ungebrochener Energie und ordentlich Druck! Dieses haben wir unter anderem den Jungs von GWLT zu verdanken, die mit ihren bisher erschienenen EP´s ordentlich Wind in das bis dato erschlaffte Crossover-Segel blasen. Um diesem Wind einen ordentlichen Sturm hinterherzuschicken haben GWLT nun ihr erstes Full-Lengths namens „Stein & Eisen“ veröffentlicht und um nicht zuviel vorwegzunehmen, hier kann man wohl zweifelsohne von einem Orkan sprechen.
Dieser wird bereits vom Opener „Stein“ entfesselt und zeigt auf, dass es sich hier nicht um hohles Phrasengedresche handelt sondern um gesprochene Wahrheit, welche ansteigend an Nachdruck und Härte erfährt. Diese Härte ist es auch, welche uns beim Folgesong „Ruhe In Frieden“ direkt im Nacken schnappt, um unseren Körper im Rhytmus vor und zurück zu schleudern.
Der Folger „Seltsame Liebe“ begibt sich ohne Unterlass auch in die letzte Ohrwurmzelle und nistet sich dort erstmal ein.
Anschließend geht bei „Grundmauern Der Furcht“ der Sprachauswurf von Sänger David Mayonga endlich auch mal auf die Überholspur, so dass seine Worte uns wie Gewehrsalve um die Ohren fliegen. Diese Worte werden zwischenzeitlich nur durch cleane Sing-a-Long-Parts unterbrochen.
Somit ist nun auch die Anfangs angesprochene  Sturmstärke erreicht. Aber jedem Sturm folgt irgendwann auch die Flaute und so bringt uns „Die Taufe Aus Dem Staub“ im Anschluss melancholietragende Wut-Gefühle, welche in der Folge mit dem Hip-Hop-Stück „Bis Dein Lebenslicht Erlischt“ und dem Trauer getränktem Lied „Von Der Dunkelheit Und Ihrer Anziehungskraft“ den Melancholie-Höhepunkt erreichen.
Zumindest so lange bis uns  „Watts 1965“ um die Ohren knallt. Denn dieser geht dann wieder richtig nach vorne und man darf sich auch auf die altbekannte Stimme von MARATHONMANN-Sänger Michi freuen, welcher GWLT hier sehr passend unterstützt. „Der Beste Mensch“ und „Randale“ sorgen dann wieder für die bereits bekannten rhythmisch-besessenen Oberkörperbewegungen und „Hannah Arendt“ sowie „Zeichen An Der Wand“ bilden den mehr als passenden Abschluss, bevor uns der letzte Song „Eisen“ umwindet aus dem Album entlässt.
Somit wird das GWLT-Bekannte „Ohne Anfang Ohne Ende“ Thema auch bei ihrem ersten Album aufgegriffen und bewiesen, dass die Münchner Jungs es auch in der Langversion mehr als drauf haben, auch wenn ich persönlich den schnelleren Sprechgesang a la „Grundmauern Der Furcht“ bevorzuge, muss man schlussendlich zweifelsohne folgendes sagen:
GWLT beweisen mit „Stein & Eisen einmal mehr, dass es höchste Zeit für einen neuen Orkan aus den Untiefen des Crossover-Meeres war. Somit heißt es nun „zieht die Taue an und hisst das Hauptsegel“, denn es geht von nun an mit vollen GWLT-Gefüllten-Segeln voran!
Tracklist:

  1. Stein
  2. Ruhe & Frieden
  3. Seltsame Liebe
  4. Die Grundmauern der Furcht
  5. Eine Taufe aus dem Staub
  6. Bis Dein Lebenslicht Erlischt
  7. Von Der Dunkelheit Und Ihrer Anziehungskraft
  8. Watts 1965
  9. Der Beste Mensch
  10. Randale
  11. Hannah Arendt
  12. Zeichen An Der Wand
  13. Eisen

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