Seit 2013 grooven und stampfen sich Rust Proof durch die Hardcorelandschaft und lassen dabei nichts zurück außer verbrannter Erde. Die Nähe zu verschiedenen Spielarten des Metals macht den Hardcore der Jungs sehr rifflastig, ohne dabei die Abgedroschenheit des Metalcoreeinheitsgeschreis an den Tag zu legen. 2014 lassen die Australier dann ihre Debut EP auf die Menschheit los und werden direkt mit Supportslots für größere Touren belohnt . Songs wie All Or Nothing Days und On the Lam haben auch 2016 noch nichts von ihrer Wucht verloren. Bei aller Brutalität und Härte für die die Band bekannt ist liegt die Erwartungshaltung für Civil Treason verdammt hoch. Was kann also die erste Full Length von Rust Proof?
Review zum Debütalbum Civil Treason
Direkt fällt die unbändige Brutalität der Band auf, die Gitarren klingen messerscharf und das Schlagzeug könnte kaum besser abgemischt sein. Schon beim Titeltrack zeigt: Rust Proof schaffen es massiv und unaufhaltsam zu grooven, ohne dabei an Aggressivität einzubüßen. Doublebasspassagen und eine verdammt fette Produktion tun da ihr Übriges. Wenige Songs knacken die 3 Minuten Marke und das tut den Tracks richtig gut. Alles wurde von unnötigem Ballast entfernt und jede Note sitzt genau da wo sie sitzen muss.
Gerade im Hardcore ist es schwer noch einen eigenen Sound zu etablieren oder dem Publikum zu gefallen. Der Markt ist meist mit gleichen Moshparts, Songtexten und Riffs übersättigt. Gerade aufgrund des massiven Schlagzeugs und des genialen Riffings setzt sich Rust Proof bereits beim ersten Hördurchlauf auf die Liste der wenigen lohnenswerten Bands in diesem Genre. Vielmehr kann man von Vertretern des Hardcores eigentlich gar nicht erwarten. Kleine Überraschungen wie das Gitarrensolo in The Wretched Pit sind dann nur noch das Salz in der Suppe. Da das Album so gnadenlos durchpeitscht und nie an Intensität verliert, fällt es schwer klare Glanzmomente zu benennen. Civil Treason hört man als Gesamtwerk oder gar nicht. Hat man einmal angefangen fällt es schwer die Scheibe vom Plattenspieler zu nehmen. Der Groove packt direkt, die Songs ziehen sofort in ihren Bann. Pausen zum Luftholen gibt es Gottseidank keine.
Nach acht Songs schicken mich Rust Proof per K.O. auf die Bretter und ich fühle mich wie überfahren. Selten ist eine Band so massiv über mich hinweggerollt, wie Rust Proof auf Civil Treason. Überraschend ist auch die enorme Steigerung der Band. Die Debut EP hatte schon einiges parat, aber was Rust Proof auf ihrem erstem Album abliefern muss erstmal einer nachmachen.
Rust Proof – Civil Treason
- Civil Treason
- Fortified
- Rip
- The Wretched Pit
- The Stand Off
- Savage And Sage
- The Poacher
- Mask Of Anarchy