Es gibt nicht viele Bands, zu denen ich soviele Geschichten zu erzählen weiß, wie zu den Real Mc Kenzies.
Dieses liegt zum Einen daran, dass ich sie gefühlte tausend Mal live erlebt habe, zum Anderen aber auch durch die Tatsache, dass dieses keine gewöhnlkichen Live-Erlebnisse waren.
Egal ob es die an mich gestellte Kümmerling-Herausforderung von Mr. Paul McKenzie war, der Moment in dem er jemanden von der Bühne prügelte, weil er etwas unter seinem Kilt trug, der Augenblick in dem der damalige Dudelsack-Spieler seinen Mageninhalt über den Merch-Tisch entleerte oder aber der eiserne Wille des Sängers, trotz zweimaligen Erbrechens die Show bei den Punk Rock Holiday trotzdem würdig zuende zu bringen…alles sind Erinnerungen, die das wiederspiegeln, was sie live ausmacht – Promille, Punkrock und Power!
Was aber können sie auf Platte? Hinterlassen sie dort auch einen solchen bleibenden Eindruck?
Ehrlich gesagt kann ich diese Frage noch nicht fundiert beantworten, denn ich besitze lediglich ihr Album „Loch’d and Loaded“ und dieses krame ich auch nur heraus, wenn ich nicht mehr ganz alleine bin.
Darum bin ich mehr als gespannt, was ihr neuer Rundling „Two Devils WIll Talk“ so kann und ob sich dieser auch so in mein Hirn einbrennt, wie der obige kleine Auszug aus meiner McKenzie-Erinnerungsdatenbank.
Bereits nach den ersten Klängen des Openers bekomme ich richtig Laune, mein Fuß beginnt sich selbstständig zu machen und meine Hand geht instinktiv in Richtung Kühlschrank.
Aber nicht nur das vermag diese Band, denn in der Folge versetzt mich dieses Album echt in Staunen…was für ein Sound, was für ein Songwriting…mit diesem Album scheinen sich die Kanadier selbst übertroffen zu haben.
Hier erklingt Folk-Punk wie ich ihn mir wünsche: Punk und Melodie, mit einem kleinen Schuss Folk!
Wobei sie den Folk-Anteil nicht überstrapazieren und dem Punk auch genug Luft zum Atmen lassen, so dass man hier das Punk in der Genrebezeichnung auch gerne mal Fett drucken darf.
So erwische ich mich auch dabei, dass ich mir eine Split von The Real McKenzies und Bad Religion wünsche, denn so mancher Song von diesem Album würde auch den Cali-Punkrockern richtig gut stehen.
Abschließend kann man sagen, dass sich dieses Album anfühlt wie eine Seereise um Kap Horn. Mal treibend und kraftvoll wie „One Day“, dann ruhiger und melancholisch wie „Northwest Passage“. Nichts fehlt und nichts ist über Bord gegangen und so langsam wächst in mir der Gedanke, dass Mr. Paul McKenzie vielleicht wirklich mit dem Teufel im Bunde ist, denn um so ein Album zu präsentieren, hätte defenitiv so mancher seine Seele verkauft!
Band: The Real McKenzies
Titel: Two Devils Will Talk
Label: Fat Wreck Chords / Edel
Format: Album
Veröffentlichung: 03.03.2017
Homepage
Tracklist:
01. Due West
02. Weyburn
03. One Day
04. Seafarers
05. Northwest Passage
06. Float
07. One Man Voyage
08. Sail Again
09. The Town
10. Pedals
11. Drunkards Lament
12. Fuck The Real McKenzies
13. The Comeback
14. Scots Wha Ha’e
Live:
20.04.2017 – Berlin, SO36
21.04.2017 – Köln, Underground
22.04.2017 – Neunkirchen, Ant Attack Festival
23.04.2017 – Freiburg i.B., Walfisch
24.04.2017 – Freiburg i.B., Walfisch
25.04.2017 – Stuttgart, Universum
26.04.2017 – Ütrecht, dB’s
27.04.2017 – Frankfurt, Das Bett
03.05.2017 – Dresden, Chemiefabrik
05.05.2017 – Wien (AT), Arena
07.05.2017 – Hamburg, Hafenfest
10.05.2017 – Nürnberg, Z-Bau
13.05.2017 – Bochum, Die Trompete
31.05.2017 – München, Strom
10.06.2017 – Linz (AT), Auerhahn
28.07.2017 – Kurzen Trechow, Nopperhof Festival
25.08.2017 – Niedergörsdorf, Spirit Festival
[…] Unser Review zu Two Devils Will Talk gibt es hier. […]
[…] The Real McKenzies – Two Devils Will Talk ::: Review (2017) […]