The Ruts DC: Music Must Destroy ::: Review (2016)

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Rykers

The Ruts DC zählen zu den verloren geglaubten Punkbands der goldenen Ära und stammen, nicht wie ihr Name vermuten lässt, aus Amerika sondern aus der Hauptstadt der bewegung, nämlich London. Statt für District of Columbia steht das DC nämlich für „da capo“, also vom Beginn , warum auch immer. Nach ihrem Hitsong Babylon’s Burning 1979 veröffentlichte die Band eine Hardrock-beeinflusste Punkscheibe mit einem Schuss Reggae. Danach versank die Band im Drogenchaos, was damit endete, das Originalsänger Malcolm Owen sich den goldenen Schuss setzte. Ihre Plattenfirma ließ sie fallen und die Band setzte das DC ans Ende. Es folgten einige Dub- und Reggae-Alben, bevor die Band es dann gut sein ließ.
2007 kam die Band zum ersten Mal seit 27 Jahren wieder zusammen. Der Anlass: ein verstorbenes Ex-Mitglied. Wieder hatte es den Sänger getroffen. Paul Fox verstarb jedoch nicht an Drogen, sondern an Krebs. Nach Rhythm Collision Vol. 2 (2013) folgt nun ihr insgesamt fünftes Album Music Must Destroy. Während der Vorgänger mit Gastsänger Mad Professor eher dem Dub frönte und an ihr letztes Album von 1983 anknüpfte, regiert auf Music Must Destroy eher der Hardrock. Vergleiche zu Alice Cooper kommen einem in den Sinn, wenn man die knackigen Nummern der drei älteren Herrschaften hört. Dub & Reggae kann ich eigentlich gar keine Einflüsse erkennen. Der letzte Song Golden Boy, ein Tribut an ihren verstorbenen ersten Sänger, erinnert ein wenig an David Bowie. Dazu erinnern einige Riffs frapant an Motörhead, The Stooges oder MC5. Für den Titeltrack konnte Legende Henry Rollins gewonnen werden, der der Band auch in ihrem Musikvideo unter die Arme greift.

Dennoch zählt dieser gar nicht zu meinen Favoriten auf dem Album, auch wenn er nicht so schlecht ist. Besser finde ich aber das aggressiv-treibende Psychic Attack, die erste Singleveröffentlichung des Albums. Interessant außerdem Kill the Pain und das offensichtlich T.Rex-inspirierte Peace Bomb.

Auf jeden Fall: das Album wird nicht langweilig, ist sehr abwechslungreich gehalten und ein wirklich eindrucksvolles Comeback einer Punklegende. Einziger Wermutstropfen: das langweilige, nichtssagende Coverartwork.

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1 Kommentar

  1. Das miserabelste an diesem Artikel ist eigentlich nur dieser selten dämliche Kommentar meines Vorredners. Als Fan und Zeitgenosse der ursprünglichen Ruts (ich war in London als Malcom Owen an einer Überdosis verstarb) hatte ich an dieses Album nicht die geringsten Erwartungen. Und wurde gehörig überrascht… Hat tatsächlich mit der Musik der Originalbesetzung nichts mehr zu tun, was aber der Scheibe nicht schlecht bekommt. Die „alten Herren“ klingen überraschend frisch und haben ein gutes Gespür für catchy tunes…

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