Vinnie Stigma ist auch im Alter von knapp 60 Jahren noch weiter voll im Hardcore „Geschäft“. So veröffentlichte er mit Agnostic Front erst in diesem Jahr das neue Studioalbum The American Dream Died und tourte mit der Platte gerade wieder fleißig durch die europäischen Clubs.
Vor der Agnostic Front Show im Stattbahnhof Schweinfurt am 12. Oktober 2015 hatten wir die Möglichkeit Vinnie Stigma ein paar Fragen in einen Interview zu stellen.
Dort erzählte er mehr über seine Freundschaft zu Lars Frederiksen, wie er den legendären New Yorker Club CBGB vermisst und das er irgendwann einmal Gitarrenlehrer für Kinder werden möchte. Das komplette Interview als Text- und Videoversion mit Vinnie Stigma gibt es hier.
Interview mit Vinnie Stigma von Agnostic Front
Support your local hardcore scene! Support your local hardcore band! Support your local club! Because without them were nowhere.
AFL: Hey Vinnie! Was geht? Wie lief den eure Tour bisher? Gab es irgendwelche Highlights oder besondere Vorkommnisse?
Vinnie Stigma: Hey Simon, ja klar! Es gibt auf jeder Tour Highlights. An einem Tag bekam Roger einen Tritt ins Gesicht während eines Stagedives. Seine Lippe ist angeschwollen und es strömt Blut aus seinem Mund während er sang. Das war schon ganz witzig anzusehen, haha!
Außerdem versteckten sich acht Immigranten in unseren Bus um von Frankreich nach England zu kommen. Sie haben sich im Anhänger versteckt…verrückt! An einem anderen Abend sind wir auf einem Festival aufgetreten. Dort spielten wir sehr, sehr spät Mitten in der Nacht und es waren einige Kids so voll, dass sie nur am kotzen waren, haha!
Die Tour läuft echt gut und das Wetter ist auch ganz schön. Momentan ist ungefähr Halbzeit und bald haben wir auch einen Tag Pause. Danach geht es weiter nach Spanien und Italien. Nun sind wir hier. Wieder einmal in Schweinfurt – die RAWSIDE Stadt! RAWSIDE sind wirklich gute Freunde von mir und ich komme immer wieder gerne in den Stattbahnhof!
AFL: Ihr seid ja wie im vergangenen Jahr wieder mit THE OLD FIRM CASUALS auf Tour. Verbindet Agnostic Front und THE OLD FIRM CASUALS eine besondere Freundschaft oder wie kam es dazu?
Vinnie Stigma: Oh ja! Old Firm sind gute Freunde. Ganz besonders Lars. Er ist ein sehr enger Freund von mir. Lars hat mir schon oft geholfen und Rat gegeben! Er tätowiert bei mir im Tattoo-Shop und wurde dort mein Partner. Mit der STIGMA Band half mir Lars beim Schreiben von Songs. Er ist ein toller Freund und ein großartiger Gitarrist und Songwriter. Ich schätze ihn sehr!
Ich versuche immer ein möglichst netter und guter Kerl zu sein und komme trotzdem in die Hölle.
AFL: Ihr habt in diesem Jahr euer neues Album The American Dream Died veröffentlicht. Wie unterscheidet sich deiner Meinung nach das neue Album von euren vergangenen Releases?
Vinnie Stigma: The American Dread Died ist auf eine gewisse Art ein Rückblick. Es ist außerdem sehr sozialkritisch und aussagekräftig. Jeder Song hat eine tiefere Bedeutung. It spit in the face! Es geht um Polizeigewalt und die Art und Weise wie die Regierung arbeitet. Ich denke The American Dream Died ist für AGNOSTIC FRONT Verhältnisse sehr politisch geworden. Es gehört wohl zu unseren politischsten Veröffentlichungen.
AFL: Einer meiner Lieblingssongs auf The American Dream Died ist Old New York. Wie siehst du die Hardcore und Punk-Rock Szene in NYC heute und was genau vermisst du? Mein diesjähriger Besuch des ehemaligen CBGB stimmte mich schon sehr traurig!
Vinnie Stigma: Die Schließung des CBGBs war der Ursprung des Bösen. Von da an ging es bergab. Das ist auch der Grund weshalb ich New York Hardcore Tattoos gegründet habe. Ich möchte den Kids ein Treffpunkt und Rückzugsort geben, an dem sie erfahren wo und wann die Bands in New York spielen. Wir versuchen dort für die Kids da zu sein, sie auf dem Laufenden zu halten und stechen ihnen Hardcore und Punk-Rock Tattoos. Das ist cool!
AFL: Gibt es denn also noch eine richtig große Szene in New York wie man es von früher kennt?
Vinnie Stigma: Was man dafür braucht sind Clubs! Clubs die Bands die Möglichkeit geben aufzutreten und Leute kommen können um die Shows zu besuchen. Ohne Clubs sind wir verloren. Das ist quasi wie ein Nomade ohne Zuhause! Das CBGB war ein solcher Zufluchtsorts und gerade deshalb so extrem wichtig! Ich bin heute noch traurig, dass es damit vorbei ist, aber gleichzeitig auch stolz die Zeit miterlebt und mitgestaltet zu haben. Ich war ein Teil davon! Du weißt ja wir haben auch eine Live-CD dort aufgenommen. Hilly war ein sehr guter Freund! (Anmerkung AWAY FROM LIFE: Hilly war der Besitzer des CBGB’s)
AFL: Habt ihr nach der Tour mit AGNOSTIC FRONT irgendwelche besonderen Pläne? Ich hab gesehen, dass eine US-Tour im November gerade bekanntgegeben wurde.
Vinnie Stigma: Nach Halloween, am 01. November, ist Zeitumstellung in USA! Im November spielen wir dann eine Texas Tour und im Dezember geht es in Kalifornien weiter. Über Weihnachten und die Feiertage sind wir zuhause bevor es im neuen Jahr nach Florida und Mexico geht.
AFL: Wenn du die Hardcore Szene von Europa und den USA vergleichst, gibt es dort Unterschiede oder ist Hardcore universal dasselbe?
Vinnie Stigma: Im Großen und Ganzen ist es ziemlich dasselbe. Ich persönlich mag die europäische Szene ein wenig lieber, da dort der wahre Hardcore und Punk Gedanke überwiegt und auch das politische Denken ausgereifter ist. Ich möchte nicht sagen, dass man sich für eine politische Seite entscheiden muss, aber man sollte stets aufmerksam sein. Man sollte zumindest wissen worüber man redet und auch dahinter stehen was man sagt und denkt.
AFL: AGNOSTIC FRONT startete vor mehr als 30 Jahren. Denkst du, dass ihr auch noch in 10 Jahren auf der Bühne sein werdet?
Vinnie Stigma: Ich werde im Dezember 60 Jahre. Für den kommenden Sommer ist bereits eine komplette Tour gebucht, bei der zum Beispiel ein Auftritt auf den With Full Force Festival ansteht. Wir haben mit Craig Silverman erst vergangenes Jahr Zuwachs bekommen, weshalb sich alles auch ein wenig wie neu anfühlt. Wir brennen wieder für AGNOSTIC FRONT! Wir sind nach über 30 Jahren immer noch da und glauben an Hardcore. Ich schreibe immer noch Musik und stehe immer noch gerade für das woran ich glaube. Wenn einer meiner Freunde zu mir kommt und sagt das es irgendwo Ärger gibt, würde ich immer noch mit ihn gehen. Ich stehe zu meinen Freunden.
Ich verstehe mich hier als Gast und bin dankbar, dass ich hier zu Gast sein darf. Ich bin sehr dankbar, dass ihr unsere Shows besucht und ich Freunde finde wie wir beide es sind!
AFL: Hast du schon irgendwelche Pläne falls es irgendwann mit AGNOSTIC FRONT zu Ende geht?
Vinnie Stigma: Falls dieser Tag irgendwann kommen sollte, habe ich die Fantasie Musiklehrer zu werden. Ich möchte alte Menschen bei Kaffee und Kuchen unterrichten!
Ich habe außerdem vor Kind aus einem eigentlich sehr selbstsüchtigen Grund zu unterrichten: Wenn sie irgendwann selbst alt sind und dann gefragt werden wer ihnen das Gitarre spielen beigebracht hat, können sie antworten: VINNIE STIGMA, haha! Ich versuche immer ein möglichst netter und guter Kerl zu sein und komme trotzdem in die Hölle, haha!
AFL: Danke Vinnie fürs Interview! Die letzten Worte gehen an dich!
Vinnie Stigma: Unterstütze die lokale Hardcore Szene, unterstütze deine lokale Hardcore Band und unterstütze deinen lokalen Hardcore Club! Ohne Clubs sind wir verloren. Und es ist viel einfach sich Freunde statt Feinde zu machen.
And remember when you’re away from home right here www.awayfromlife.com.
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