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Wer hier gleich an Typen in zu engen Hosen, komischen Frisuren und zu viel Make-up denken muss, liegt zum Glück komplett daneben. Mit diesen Vögeln hat der Artikel nichts zu tun.
Dass es durchaus gute Bands gab, die manch einer als Emo bezeichnen würde, haben die 80er und 90er sehr deutlich bewiesen. Ich bin mir sicher, dass jeder von euch die ein oder andere auch schon mal gehört hat. Nun ist es ja meistens sehr schwierig, eine Band in eine gewisse Schublade zu stecken.
Oft wurden sie ja aus den verschiedensten Richtungen beeinflusst und bringen das auch in ihre eigene Musik ein. Als Ursprung gilt die Hardcore-Szene in Washington D.C. der 80er-Jahre. Schon früh störten sich Bands wie Minor Threat oder auch die Bad Brains an dem zunehmenden Machismo und dem „Tough Guy„- Getue innerhalb der Szene. Sie versuchten offen Gefühle und Emotionen in ihren Songs zu verarbeiten. Rites Of Spring, Fugazi und Hüsker Dü folgten diesem Beispiel.
In den 90ern übernahmen Bands das Ruder, die mehr oder weniger stark vom Indierock beeinflusst wurden. Bekannte Vertreter sind: Jimmy Eat World, The Get Up Kids, frühe Saves The Day oder Hot Water Music und Alkaline Trio. Bei den letzten beiden steht natürlich der Punk deutlich im Vordergrund.

Der Rites Of Spring-Sänger Guy Picciotto hat mal gesagt, dass es total idiotisch sei, ein Musikgenre „Emo“ zu nennen. Schließlich seien Musiker keine Roboter, sondern Menschen. Dem kann ich nur zustimmen, denn es wird ja – egal in welcher Musikrichtung – über Trauer, Liebe, Verzweiflung usw. gesungen. Daher müsste man auch Schlagersängerin Andrea Berg als Emo bezeichnen.
Die Hardcore-Punk Band After The Fall haben ihr ganzes Album „Dedication“ einem verstorbenen Bandmitglied gewidmet und verarbeiten ihre Trauer in jedem einzelnen Stück. Doch in die Emo-Schublade steckt sie deswegen trotzdem keiner. Es gibt unzählige weitere Beispiele wie diese. So gesehen sind wir anscheinend alle Emos!

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